Schwefelzusatz im Wein

– umstritten, teils notwendig, aber auch verzichtbar!

Das Thema Schwefel sorgt unter Weinfreunden immer wieder für hitzige Diskussionen. Lassen Sie uns einen Blick hinter die Kulissen werfen:

Schwefel – wozu?

Schwefel wird in der Weinherstellung als Konservierungsmittel verwendet. Während der alkoholischen Gärung entsteht schweflige Säure (H2SO3) in geringen Mengen, daher sind völlig schwefelfreie Weine nicht möglich. Zusätzlich wird aber während der Weinherstellung häufig schweflige Säure zugesetzt, die antimikrobiell wirkt, vor Oxidation schützt und Polyphenole bindet. Kurz gesagt: Sie schützt den Wein vor Verderb, Farb- und Geschmacksbeeinträchtigungen sowie vor der Bildung von Stoffen wie Aminen (z. B. Histamin), die allergische Reaktionen oder Kopfschmerzen auslösen können.

Schwefel – Auslöser von Allergien?

Manche Menschen klagen nach dem Weingenuss gelegentlich über allergische Reaktionen oder Kopfschmerzen. Einige Inhaltsstoffe im Wein, wie biogene Amine oder natürlich der Alkohol selbst, können für diese Beschwerden verantwortlich sein. Es gibt jedoch auch Personen, die empfindlich auf Schwefel reagieren. Sie haben solche Reaktionen bereits nach dem Genuss einer geringen Menge Wein. Die Empfindlichkeitsschwelle variiert dabei stark.

Schwefel – Verzicht auf Zusatz? Möglich!

Biowinzer verwenden generell deutlich weniger Schwefel als gesetzlich erlaubt, da sie die Weine meist möglichst naturbelassen abfüllen und die reine Traubenqualität für sich sprechen lassen wollen. Generell wird gerade im Segment des hochwertigen Bioweins vermehrt Wert auf gesundes Traubenmaterial gelegt, weshalb weniger Eingriffe im Keller und damit auch weniger Schwefelzusatz notwendig wird.

Das Fair Trade Weingut Stellar Organics aus Südafrika ist beispielsweise einer der Vorreiter bei Weinen ohne Schwefelzusatz. Durch die Verwendung vollreifer und makelloser Trauben (ohne jegliche physischen Schäden) produzieren sie Weine ohne Zusatz von Schwefel. Dabei wird darauf geachtet, die Weine von der Vinifikation bis zur Abfüllung so wenig wie möglich der Luft auszusetzen, um Oxidation zu verhindern. Außerdem schenkt man den Tanninen besondere Aufmerksamkeit, da sie die konservierende Wirkung des Schwefels übernehmen.

Unsere komplette Auswahl schwefelfreier Weine finden Sie hier. Viel Spaß beim Stöbern!

 

Zurück