Weine & Winzer

Gut zu wissen

Wissen kann spannend und unterhaltsam zugleich sein. Wir decken für Sie unerwartete Zusammenhänge und interessante Hintergründe auf. Zu verschiedenen Sachthemen rund um den (Bio-)Wein finden Sie nützliche Informationen, die Sie hier nachlesen können.

Wussten Sie außerdem …

Anbauverbände


Die Standards für Biolebensmittel sind europaweit vernünftig geregelt und die Kontrolle funktioniert. Auch Bioprodukte aus außereuropäischen Ländern werden nach denselben Regeln kontrolliert, oft vor Ort von europäischen Kontrolleuren.

Darüber hinaus gibt es national wie international Anbauverbände, die sich jeweils einer bestimmten Anbaumethode (z. B. biologisch-dynamisch) oder einer speziellen Sparte innerhalb der Landwirtschaft (z. B. Weinbau) widmen.

Diese Verbände erarbeiten in der Regel über die reinen EU-Anforderungen hinaus reichende Kriterien, denen die angeschlossenen Betriebe gerecht werden müssen. Auch diese werden zusätzlich kontrolliert. Den Verbänden ist in der Regel eine gute Vernetzung sowie die Beratung und Fortbildung ihrer Mitglieder wichtig.

Hier finden Sie ausführliche Infos zu den wichtigsten Verbänden:

Demeter steht für ökologisch erzeugte Produkte auf Basis der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise. Diese müssen nach den Demeter-Richtlinien für Erzeugung und Verarbeitung hergestellt werden.

In Deutschland bewirtschaften rund 1.800 Landwirte über 106.000 Hektar Fläche biologisch-dynamisch. Zu Demeter gehören außerdem knapp 1.000 Hersteller und Verarbeiter sowie Vertragspartner aus dem Naturkost- und Reformwaren-Großhandel.

Demeter-International hat 19 Mitglieder und 4 Gastmitglieder aus Europa, Amerika, Afrika, Neuseeland und Indien und steht für ca. 5 300 Erzeuger mit über 190.000 ha Anbaufläche in 63 Ländern. www.demeter.de

ECOVIN steht für Bundesverband Ökologischer Weinbau, der heute die meisten ökologisch arbeitenden Weingüter weltweit vereint. ECOVIN ist der einzige, ausschließlich auf ökologischen Weinbau spezialisierte Anbauverband in Deutschland.

Der Verband mit 220 Mitgliedsbetrieben gilt als Sprachrohr für den Bio-Weinbau und unterstützt aktiv die Forschung im Bereich Pflanzenschutz und Rebsortenzüchtung. Professionelle Fortbildung im Ökoweinbau soll u.a. Winzer sensibilisieren, um kontinuierlich neue Mitglieder zu gewinnen. Das ECOVIN Markenzeichen steht für ganzheitliche Weinkultur sowie ökologisches Gleichgewicht in den Weinbergen. www.ecovin.de

Naturland fördert den ökologischen Landbau weltweit und ist mit über 65.000 Bauern in mehr als 58 Ländern, die eine Fläche von mehr als 440.000 Hektar bearbeiten, einer der größten ökologischen Anbauverbände. Als zukunftsorientierter Verband gehören für Naturland Öko-Kompetenz und soziale Verantwortung zusammen. Ziel des Verbandes ist eine weltweit zu 100 Prozent ökologische und faire Landwirtschaft. www.naturland.de

Bioland ist der führende Verband für ökologischen Landbau in Deutschland. Über 7.700 Landwirte, Gärtner, Imker und Winzer wirtschaften nach den Bioland-Richtlinien. Hinzu kommen mehr als 1.000 Partner aus Herstellung und Handel. Über 250 Bioland-Winzer aus allen deutschen Anbaugebieten sowie aus Südtirol verbindet der Anspruch, höchste Qualität bei konsequent biologischer Wirtschaftsweise zu produzieren. www.bioland.de

respekt-BIODYN ist ein Verein, dem 22 Weingüter aus Österreich, Deutschland, Italien und Ungarn angehören. Der Vereinssitz ist in Österreich. respekt-BIODYN, das bedeutet Winzer, die sich dem Ziel verschrieben haben mit biodynamischen Methoden Wein von höchster Qualität zu erzeugen. Im Idealfall wird im Keller mit minimaler Intervention gearbeitet. Ziel ist der in keiner Weise veränderte Wein, der die Typizität der Herkunft in die Flasche bringt. www.respekt-biodyn.bio

BIO AUSTRIA vertritt rund 12.500 österreichische biobäuerliche Betriebe und ist damit nicht nur der größte österreichische Bio-Verband, sondern auch der größte Verband für Biologische Landwirtschaft in Europa. Die eigenen Richtlinien stehen zu den Grundwerten Ökologie, Würde der Tiere, Forschung und Innovation, faire Preise oder biobäuerliche Lebensmittelkultur ebenso wie für die Entwicklung der höchsten Bio-Qualität. www.bio-austria.at

SIVCBD - Syndicat International des Vignerons en Culture Bio-Dynamique ist ein Zusammenschluss von internationalen Winzern, die nach biodynamischen Richtlinien arbeiten. 148 Weingüter, hauptsächlich in Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal und der Schweiz arbeiten auf einer Fläche von etwa 3700 Hektar und vermarkten ihre Weine unter dem Label BIODYVIN. www.biodyvin.com

Nature et Progrès ist ein französischer Verband mit eigenem Bio-Standard und eigenem Zertifizierungsverfahren (Peer Review). Seit den frühen 1960er Jahren vereinigt die Initiative eine Reihe von Interessengruppen und Pionieren der Bio-Bewegung. Ziel der Initiative ist es, eine Bio-Qualitätsgarantie auf der Grundlage ihrer 15 verschiedenen Produktionsstandards (Gemüse, Vieh, Kosmetik, Wein, Bier usw.) und ihrer ethischen Grundsätze zu gewähren, die durch einen partizipativen Ansatz ihrer Mitglieder festgelegt werden. Obwohl Nature et Progrès von vielen Verbrauchern und einigen Bioläden in Frankreich unterstützt und anerkannt wird, können Erzeuger, die von Nature et Progrès zertifiziert sind, ihre Produkte ohne Bio-Zertifizierung nach den Anforderungen der EU-Verordnung nicht als ökologisch bezeichnen. www.natureetprogres.org

Alles Käse!

 

Sind Sie auch schon mal ins Schwitzen gekommen, wenn es darum ging, den richtigen Wein zu einem besonderen Anlass auszuwählen?

Und erst recht, wenn es darum geht, den passenden Wein zum Käse zu finden. Selbst für einen Weinkenner nicht ganz einfach. Wenn man allerdings einige Regeln beachtet, kann man nicht viel falsch machen, und auch hier gilt: Probieren geht über Studieren. Ihre eigenen Vorlieben sollten dabei nicht zu kurz kommen, selbst wenn mancher Gourmet dazu den Kopf schütteln würde. Es gibt viele Käsesorten, die mit einem speziellen Wein hervorragend harmonieren. Oft ist es die Ähnlichkeit von Geschmack und Aroma, häufig jedoch gerade der Kontrast, der die Verbindung so interessant macht. Die folgenden Tipps & Beispiele unterstützen Sie bei der Wahl des richtigen Weins zum Käse.


1. Je mehr Säure ein Wein hat, desto sahniger darf der Käse sein.
Ein guter Burgunder, wie Bourgogne Côte Chalonnaise AOP von d'Heilly-Huberdeau oder ein Bordeaux wie der Quintessence de Peybonhomme 1ières Côtes de Blaye AOC passen zu Weichkäse mit Edelpilz wie Brie oder Camembert.

2. Halbtrockene Weine passen hervorragend zu einem eher säuerlichen Käse.
Hier empfehlen wir den halbtrockenen Riesling GUTSWEIN z. B. vom Weingut Schäfer-Heinrich zu gereiftem Harzer oder Mainzer Käse.

3. Dessert- bzw. Süßweine harmonieren besonders zu salzigen Käsesorten.
Muscat de Rivesaltes AOP der Domaine Cazes oder Heaven on Earth von Stellar Organics ergänzen Blauschimmelkäse wie Roquefort oder Gorgonzola.

4. Kräftige, schwere Weine mit einem starken Gerbstoffgerüst verlangen nach Hartkäsen.
Im Barrique gereifte Weine, wie ein Rioja Crianza oder Reserva der Bodega Navarrsotillo treffen beim Manchego Käse auf den idealen Partner.

5. Meistens harmonieren Wein und Käse einer Region sehr gut zusammen.

Ein Gewürztraminer vom Weingut Stentz aus dem Elsass präsentiert sich beispielsweise als guter Begleiter zum Münsterkäse aus den Vogesen.

6. Der Geschmack von Ziegen(frisch)käse kann gut und gerne von einem aromatischen Wein unterstützt werden.
Besonders ein französischer Sauvignon Blanc wie Touraine AOP von Amirault oder ein Sauvignon Blanc vom Boutiqueweingut Reyneke aus Südafrika stützt den Geschmack eines Crottin de Chavignol.

Biologisch-dynamischer Anbau



Ein heiß diskutiertes Thema in der Weinwelt ist der auf den Anthroposophen Rudolf Steiner zurückgehende biologisch-dynamische Weinanbau. Im Fokus steht der Einklang zwischen Weinanbau und Natur, das Streben nach einem Gleichgewicht, das sinnvolle Geben und Nehmen.

Grundsätzlich wird im biologisch-dynamischen Weinanbau (wie im biologischen Weinbau natürlich auch) auf den Einsatz chemisch-synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet, weil diese Stoffe, das Gleichgewicht stören oder zerstören würden. Die Rebe soll vielmehr auf natürliche Weise gestärkt werden.

Das Besondere der biologisch-dynamischen Bewirtschaftungsweise liegt im Umgang und in der Anwendung homöopathischer Präparate und Methoden, mit denen auf Schädlinge und Krankheiten reagiert wird. Zu den Präparaten zählen beispielsweise Teepräparate oder das Hornmist-Präparat. Dabei handelt es sich um ein Präparat, das aus mit Kuhmist gefüllten Kuhhörnern gewonnen wird: Diese gefüllten Hörner lagern für einige Zeit tief im Boden, um dort kosmische Energien zu speichern. Nach dem Ausgraben der Hörner wird der mit Energien gespeicherte Mist in Wasser durch die im Uhrzeigersinn erfolgende Rührtechnik dynamisiert und folglich als Brühe zur Stärkung der Reben im Weinberg ausgebracht.

Bei allen Maßnahmen und Anwendungen wird stets auf die Mond- und Gestirnskonstellation geachtet. So wird nur bei zunehmendem Mond gelesen und die Reben nur bei abnehmendem Mond geschnitten.

Da diese Form des Weinbaus einen erheblichen Mehraufwand und oft auch deutlich geringere Erträge für den Winzer bedeutet, erhält der Wein eine ganz persönliche und charakteristische Note. Die Lehre Rudolf Steiners stößt sicher nicht überall auf Verständnis. Was den Weintrinker aber wirklich interessiert, ist der Geschmack und die Qualität des Weines. Mit ganz außerordentlichen Qualitäten zeigen viele renommierte Weingüter, wie etwa das Weingut Christmann in der Pfalz und Château la Baronne aus Frankreich, was biologisch-dynamischer Weinanbau hervorbringen kann.

Bio und Übersee

 

... geht das?

Das klingt für viele Verbraucher widersprüchlich. Doch wirkt sich der Import von Bioweinen tatsächlich negativer auf die Umweltbilanz aus als der Bezug von sogenannten regionalen Produkten?

Wir haben nachgehakt, tatsächlich ausschlaggebend für die Umweltbilanz ist nicht allein der Transport, sondern vor allem die Art und Weise des Anbaus, sowie die Herstellung der Weine. Die aus Übersee stammenden Weine werden auf Containerschiffen transportiert, welche ein Vielfaches einer LKW Ladung befördern können. Laut Angaben der GEPA sind die Emissionen eines LKWs pro Tonne Gewicht auf 300 km genauso hoch, wie die eines Hochseeschiffes auf 10.000 km.

Darüber hinaus produzieren Biolandwirte im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft ca. 15-20% weniger Treibhausgase, und das allein durch die Einsparung von Wasser und mineralischen Stickstoffdüngern.

Umweltschutz bei Bioweinen ist für viele Konsumenten ein wichtiger Aspekt. Und auch die Zahl der Verbraucher wird stetig größer, die bei ihrer Kaufentscheidung auf soziale Faktoren in den Herstellerländern achten. Hier zählt vor allem der Faire Handel (Fair Trade) als Motor. Weine aus Übersee sind generell in der Mehrzahl nicht fair gehandelt und auch selten 'bio'. Achten Sie daher auf dem Etikett auf das internationale Biosiegel und das Logo einer anerkannten Zertifizierungsstelle für den fairen Handel.

Als Bioweinhändler leben wir von und mit der Überzeugung, dass Bio-Produkte – besonders eben unsere Weine - nicht nur gut in Bezug auf die Qualität sein müssen, sondern auch gut für die Umwelt, für unsere Kunden und für unsere Lieferanten. Besonders aber für diejenigen unserer Lieferanten, die unter schwierigen sozialen Bedingungen versuchen, sich ihren Markterfolg mit kontinuierlicher Verbesserung der alltäglichen Arbeits- und Lebensbedingungen zu erarbeiten.

Wir sehen 'bio' als Mindeststandard für unsere fair gehandelten Weine an. Für uns ist es wichtig, dass fairer Handel nicht nur wirtschaftliche und soziale Standards anhebt, sondern darüber hinaus nachhaltige Strukturen für regionale Lebensbedingungen sowie Umwelt- und Ressourcenschutz entstehen lässt.

Biowein nimmt’s leicht


Was muss ein Wein haben, um dem Weingenießer eine gewisse 'Schwerelosigkeit' zu vermitteln? Lebendige Säure? Wenig Extrakt? Spritzige Kohlensäure? Etwas Restsüße? Feine Aromatik? Gereifte Tannine? Oder einfach weniger Alkohol?

Eine Herausforderung, die in der Weinberatung am Regal Kompetenz und Kreativität erfordert. Viele Kunden verstehen unter einem leichten Wein, einen Wein mit wenig Alkohol.

Die Formulierung 'leichter Wein' oder 'Wein mit wenig(er) Alkohol' in der Werbung an den Kunden ist im Internet oder im gedruckten Erzeugnis nicht erlaubt. Auch wenn man es immer noch häufig findet, besteht die Gefahr einer Abmahnung. Rechtliche Grundlage dafür ist die Health-Claims Verordnung.

Die Angabe 'leicht' ist hier mit dem Begriff 'reduziert' gleichzusetzen und muss mit einem Hinweis auf die Eigenschaften einhergehen, die das Lebensmittel leicht machen wie z. B. weniger Zucker oder Alkohol. Die Angabe, dass der Gehalt an einem oder mehreren Nährstoffen reduziert worden sei, sowie jegliche Angabe, die für den Verbraucher voraussichtlich dieselbe Bedeutung hat, ist nur zulässig, wenn die Reduzierung des Anteils nachweislich mindestens 30% gegenüber einem vergleichbaren Produkt ausmacht.

Würde man 'leicht' auf den Alkoholgehalt von Wein beziehen und ginge z. B. von einem durchschnittlichen Alkoholgehalt von 13% vol. aus, dann müsste ein vergleichbarer als 'leicht' deklarierter Wein mit der Reduktion von mindestens 30% bei 9% vol Alkohol liegen, um die Bezeichnung 'leichter Wein' gesetzlich führen zu dürfen.

Deklarationspflicht Allergene


Seit dem 01.07.2012 müssen auf Weinetiketten nicht nur der Zusatz von Schwefel, sondern auch mögliche Inhaltstoffe aus Ei – oder Milchbestandteilen gekennzeichnet sein. Das kann dann z. B. so lauten: 'enthält Sulfite, Lysozym aus Milch'.

Das gibt die (in Fachkreisen umstrittene) Erweiterung der EU-Verordnung 579/2012 zur 'Allergen-Kennzeichnung bei Wein' vor. Spätestens mit dem Jahrgang 2012 sind die önologischen Behandlungsmittel Kasein, Eieralbumin und Lysozym auf dem Weinetikett dann anzugeben, wenn sie im Enderzeugnis vorhanden sind.' Traditionell setzen manche Winzer beim Ausbau von Weinen zur Klärung von Trub und zum Abrunden von Tanninen insbesondere Eiweiß und Kasein ein, diese werden im Regelfall durch Filtration vollständig wieder entfernt.

Weine, die mit oben bezeichneten Mitteln behandelt wurden, dürfen nach den vorgegebenen Analysemethoden der OIV (The International Organisation of Vine and Wine) einen Grenzwert von 0,25 mg pro Liter nicht überschreiten. Fazit: Weine, die unterhalb dieses Grenzwerts liegen oder nicht mit Mitteln tierischer Herkunft geschönt wurden, brauchen diesbezüglich keine Kennzeichnung.

Die Kennzeichnung erfolgt in der jeweiligen Landessprache. Im mehrsprachigen Kontext kann die Kennzeichnung in Verbindung mit einem entsprechenden Piktogramm auch in anderen Sprachen erfolgen. Den genauen Wortlaut finden Sie im Anhang der VO 579/2012 im Download.

Getränkeverpackungen

Nachhaltig eingeschenkt …

Glasflaschen gehören zum Weinverständnis des deutschen Marktes. In verschiedenen Ländern jedoch sind alternative Getränkeverpackungen für Wein, wie die Bag-in-Box oder der 1-Liter-Getränkekarton bereits im Alltag der Konsumenten angekommen. Die Vorteile des Getränkekartons liegen auf der Hand: Durchschnittlich 70% der Verpackung besteht aus Karton und kommt damit von nachwachsenden Ressourcen. Die Holzfasern stammen zu 100% aus nachhaltiger Forstwirtschaft und tragen das Siegel des FSC (Forest Stewardship Council).

Dazu ist er praktisch: leicht, unzerbrechlich, wiederverschließbar und recycelbar. Und … ein echter Co2-Sparer!

In diesem Video erklärt Ihnen Logistikleiter Dieter Hallerbach alles Wichtige zu den alternativen Verpackungsmöglichkeiten.

 

Was heißt Ökobilanz bei Getränkeverpackungen?

Wo immer Wein oder andere Getränke konsumiert werden, geht es auch um den CO2-Fußabdruck, den sie hinterlassen. Nicht nur die Herstellung, auch der Transport und die Vertriebswege bis hin zur Entsorgung haben Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Die Ökobilanz (Life Cycle Assessment) betrachtet den gesamten Produktlebenszyklus. Ziel ist es, nicht nur Daten anhand von Parametern zu sammeln, sondern diese zur Grundlage von Entscheidungen zu machen, um ein Produkt nachhaltiger zu gestalten.

Das ist uns mit FIORI NATURALI gelungen. Unsere beliebte Serie in der 0,75 l Einwegglasflasche haben wir nun mit dem 1-Liter-Getränkekarton als nachhaltigere Verpackungsalternative ergänzt. Diese spart im Vergleich zur genannten Glasflasche 80% CO2-Emissionen.

 

Wie kommen wir zu diesem Ergebnis?

Neben der Transportstrecke spielen das Gewicht sowie die Energie zur Herstellung der Weinverpackung und die Recyclingfähigkeit und -quote eine wesentliche Rolle. Mit ca. 40 Gramm ist der Getränkekarton ein Leichtgewicht gegenüber einer handelsüblichen, deutlich mehr als 400 Gramm wiegenden Glasflasche. Mehr Inhalt auf weniger Verpackungsgewicht bedeutet im Verhältnis zur transportierten Menge mehr Ladekapazität pro Fahrzeug, damit weniger Fahrzeuge auf der Straße und weniger transportbedingte Emissionen.

Hier CO2-Footprint berechnen für die Herstellung des von uns verwendeten Kartons Tetra Prisma® Aseptic 1000 Square mit HeliCap™ 27.

Der Marktanteil bzw. der Verbrauch von Wein im Getränkekarton ist im Vergleich mit anderen Getränkekategorien im Verbundkarton relativ gering. Unsere Datenbasis beruht auf der unternehmensinternen Erfassung durch myclimate Smart 3 Modul und externen Studien. Dazu gehört auch die 2009 von uns in Auftrag gegebene und 2018 aktualisierte Studie der Universität Gießen, die für den internen Einsatz von 1-Liter-Mehrwegflaschen bei durchschnittlich viermaliger Verwendung gegenüber einer 0,75 l Einwegflasche bereits eine CO2-Ersparnis von 39% errechnet hat. Wir sehen den Einsatz von alternativen Verpackungsarten als wichtigen Schritt auf dem Weg in die Klimaneutralität.

 

Vergleichbare Ergebnisse nationaler und internationaler Studien

Unabhängig von unserer Datenbasis haben wir externe Studien herangezogen, die auf nationaler und internationaler Ebene vergleichbare Ergebnisse dokumentieren:

Tetrapak Weinverpackungen (LCA)

Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu): Prüfung und Aktualisierung der Ökobilanzen für Getränkeverpackungen, 2016

Bundesamt für Umwelt Schweiz (BAFU): Ökobilanz Getränkeverpackungen, 2014

Health Claims

Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 des Europäischen Parlaments, genannt Health Claims, regelt – oft zum Ärger der Hersteller – nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben über Lebensmittel. So soll sicher gestellt werden, dass Angaben zu besonderen Produkteigenschaften nicht willkürlich erfolgen.

Seit 2012 dürfen Hersteller nur noch mit solchen gesundheitsbezogenen Angaben für ihre verarbeiteten Produkte werben, die zuvor ein strenges Zulassungsverfahren durchlaufen haben.

Bei Getränken mit einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2% sind gesundheitsbezogene Angaben grundsätzlich verboten. Wer zum Beispiel in der Kommunikation seine (Bio)Weine auf dem Etikett oder in einer anderen an den Verbraucher gerichteten Form als 'bekömmlich', 'gesund', 'anregend' oder 'belebend' bezeichnet, kann Ärger bekommen.

Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) vom 14. Februar 2013 dürfen Weine nicht als 'bekömmlich' etc. beworben werden. Bei diesen Bezeichnungen handele es sich um unzulässige gesundheitsbezogene Angaben im Sinne von Art. 2 Nr. 5, Art 4. Nr. 3 der Verordnung.

Histamin im Wein


Vorkommen in Lebensmitteln

Histamin ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten wie z.B. einigen Fisch-, Käse-, Wurst- u. Gemüsesorten sowie Wein und Bier. Mit zunehmender Reife eines Lebensmittels steigen die Histamingehalte (z.B. bei Käse). Die Gehalte können je nach Alter und Herstellungsverfahren stark variieren.


Gesundheitliche Bedeutung

Histamin wird im menschlichen Organismus durch das Enzym Diaminoxidase (DOA) im Dünndarm abgebaut. Die in Lebensmitteln normalerweise vorkommenden Histaminmengen werden in der Regel gut vertragen. Liegt beispielsweise ein Enzymdefekt vor, gelangt Histamin zu einem großen Teil ins Blut und kann allergische Reaktionen auslösen.

Es können unter anderem Beschwerden wie Kopfschmerzen, Atemnot, Schwindel, Hautrötungen, Juckreiz und Magenkrämpfe auftreten. Alkohol kann die negative Wirkung des Histamins noch steigern. Die aufgeführten Beschwerden treten oft nicht durch den Genuss von Wein oder anderen alkoholischen Getränken auf, sondern werden durch den gleichzeitigen Verzehr von anderen histaminhaltigen Nahrungsmitteln wie z.B. Fisch oder Käse hervorgerufen.

Herkunft von Histamin im Wein

Histamin gehört zur Gruppe der biogenen Amine. Es kann bei spontaner Gärung entstehen, wird aber vor allem nach der alkoholischen Gärung durch kokkenförmige Milchsäurebakterien gebildet: spontaner biologischer Säureabbau (= wilder BSA).


Gehalt von Histamin im Wein

Weißwein enthält in der Regel unter 1 mg/l Histamin, Rotwein kann die 3-4fache Menge aufweisen. Die im Wein vorkommenden Mengen Histamin sind zu gering, um im Normalfall eine Reaktion auszulösen (bis 20 mg/l). Weine, die spontan mittels wilder Hefen die malolaktische Gärung durchlaufen, haben meistens deutlich höhere Histamingehalte. Eine Verminderung des Gehaltes an Histamin und anderen biogenen Aminen kann durch eine Schönung mit Bentonit erfolgen.

Weit höhere Histaminwerte von 200 bis über 1000 mg/kg misst man dagegen in Lebensmitteln wie Hartkäse, Sauerkraut oder Würsten. Allerdings tragen alkoholhaltige Getränke dazu bei, die Wirkung von Histamin zu verstärken. Alkohol kann die Aufnahme von Histamin im Magen-Darmtrakt beschleunigen und hemmt auch das histaminabbauende körpereigene Enzym. Bei einigen Menschen ist das körpereigene Enzym zu schwach, um auch kleine Mengen des von außen zugeführten Histamins abzubauen, was dann zu genannten Beschwerden führen kann.

Rechtliche Grundlagen

Der Histamingehalt spielt bei der Weinbereitung nur eine untergeordnete Rolle. Es sind aktuell keine (gesetzlichen) Grenzwerte definiert. Laut EU-Verordnung darf bei Wein die Bezeichnung „histaminarmer Wein bzw. histaminfreier Wein“ nicht verwendet werden. Möglich wäre: „Histamin nicht nachweisbar“ oder unter der Nachweisgrenze 0,25 mg/l bzw. 0,1 mg/l (je nach Untersuchungsmethode).

NOA - Naturwein und Co.


Mit der Kennzeichnung NOA (Natural, Orange, Amphore, ohne SO2-Zusatz) bieten wir Weine an, die dank völlig unterschiedlicher Herstellungsmethoden nach unserer Einschätzung gut aber anders sind. Nicht nur sogenannte Natur- oder Orange-Weine zählen dazu. Das Spektrum ist groß: Vom Weißwein mit ganz eigenem Geschmacksprofil, in der Amphore, im Holz oder auf der Maische vergoren (Orange Wine) bis hin zu gänzlich ohne Schwefel vinifizierten Weinen, die oft als solche gar nicht erkennbar sind und ganz klassisch daherkommen.

Naturwein verwenden wir hier bewusst nicht als Überschrift, wir finden den Begriff schlicht irreführend. Wir verstehen unter 'natural' ein Geschmacksprofil, nicht die Machart. Wenn man Traubensaft der Natur überlässt, wird mit ziemlicher Sicherheit Essig daraus. Daran erinnert auch der Geschmack vieler sogenannter Naturweine. Außerdem sendet der Begriff ein Signal, dass andere Winzer möglicherweise nicht natürlich arbeiten. Die mag es geben, aber insbesondere bei biologisch oder biodynamisch arbeitenden Winzern ist diese Abgrenzung meistens falsch und damit verwirrend.

Für uns ist oberste Maxime, dass ein Wein handwerklich sauber, ohne klassische Weinfehler gemacht ist. Schon allein, weil einige der als fehlerhaft eingestuften Substanzen im Verdacht stehen, schwer bekömmlich oder gar gesundheitsschädlich zu sein. Aber auch in unserer Verantwortung Ihnen und Ihren Kunden gegenüber, die sicher davon ausgehen, für ihr Geld als Gegenwert einen guten Wein zu bekommen.

Wein handwerklich und mit möglichst wenig technischen Eingriffen herzustellen, das ist ein starker Trend. Wein ohne Schwefel herzustellen, der schmeckt, das ist eine große technische Herausforderung. Hier finden Sie die für unsere Nasen und Gaumen aktuell gelungensten Beispiele dieser Weinkategorie. Gesagt werden sollte auch, dass Naturwein nicht automatisch gleichbedeutend mit Wein ohne Schwefelzusatz ist.

Mehrweg ist Klimaschutz


Mit Bioweinen handeln, bedeutet auch, sich mit dem Thema Getränkeverpackungen zu beschäftigen. Abfallvermeidung heißt Produktverantwortung übernehmen und zwar über den gesamten Produktlebenszyklus - von der Herstellung über den Gebrauch bis hin zur umweltgerechten Entsorgung.

Eine von uns beauftragte unternehmensinterne Studie der Universität Gießen (2009) haben wir zum Anlass genommen, um Prozessabläufe weiter zu optimieren. 2013 erfolgte die Umstellung auf eine einheitliche 1-Liter-Flasche für alle unsere Mehrwegweine. Das erhöht die Umlaufzahl der einzelnen Flasche, was wiederum die CO2 – Bilanz verbessert. Denn die Emissionswerte, die bei der Produktion von Neuglas und Kartonagen sowie bei den Transporten anfallen, reduzieren sich in unserem System um ca. 39 Prozent.

Darüber hinaus verringern sich die Sortierkosten für die beteiligten Händler und die Kosten für den Grünen Punkt sind ebenfalls gespart. Heute machen Bioweine im Mehrweg etwa 10 Prozent des Weinabsatzes bei Riegel aus. Die Flaschen werden bei unserem langjährigen Abfüller Vinerum in der Region gefüllt und gespült, kurze Transportwege und Arbeitsplätze vor Ort inklusive.

Der Pfandwert für die Bioweinflasche ist 0,25 €, die Flaschen (in Standard 6er Goldkisten) können vom Endverbraucher in fast allen Naturkostläden/-supermärkten zurückgegeben werden. Das Gros der Händler wird über bundesweit agierende oder über regionale Naturkost-Großhändler (Vollsortimenter) beliefert. Diese holen das Leergut aus den Läden zurück und liefern es dann gebündelt auf Paletten an uns zum Wiederbefüllen.

Unsere Mehrweg-Marken

Mehrweg: der Film

Olivenöl - kleines 1 x 1


Olivenöl
gehört wie Salz und Pfeffer in jede gut sortierte Küche. Das Öl wird aus ganzen reifen Oliven gepresst, ist als Bestandteil der mediterranen Küche nicht wegzudenken und gilt als hochwertiges Lebensmittel. Wein und Olivenöl haben eines gemeinsam: es kommt auf die Menschen an, die sie verarbeiten. Die Öle ‚unserer’ Winzer haben uns persönlich so begeistert, dass wir in einer Blindverkostung eine Auswahl getroffen haben. Wir sind überzeugt: auch wenn es schon viele Produkte auf dem Bio-Markt gibt, sind Olivenöle in dieser Qualität woanders nur schwer zu bekommen.

Woran erkenne ich gute Qualität beim Olivenöl?

Ähnlich wie beim Wein gibt es zahlreiche Einflüsse, die den individuellen Charakter eines Olivenöls ausmachen. Entscheidend für den Geschmack sind die Herkunft, der Boden und das Klima sowie die Qualität der geernteten Früchte. Natürlich ist auch das traditionelle Können der Hersteller gefragt. Die Vermarktung von Olivenöl regelt die VO (EG) Nr. 29/2012.

Hier sind 3 Güteklassen zur Unterscheidung der einzelnen Qualitäten zu deklarieren. Das Native Olivenöl Extra ist ein naturbelassenes Öl und gilt als das wertvollste. Dieses und das Native Olivenöl müssen auf der Flasche eine Herkunftsangabe tragen. Öle unter der Bezeichnung Olivenöl brauchen dies nicht, diese können zudem auch thermisch und chemisch behandelt sein.

Der Geschmack von Olivenöl ist in drei Kategorien unterteilt: fein-fruchtig, mittel-fruchtig und intensiv-fruchtig. Typisch für das milde, fein-fruchtige Olivenöl sind eine leichte Bitternote und ein wenig Schärfe. Bei der mittel-fruchtigen und intensiv-fruchtigen Variante schmeckt das Öl kräftiger und entwickelt eine pfeffrige Note. Wenn Olivenöl pur probiert wird, kann die Schärfe sogar im Hals kratzen, was allerdings als Qualitätsmerkmal gilt.

Qualität schlägt sich, wie so oft, im Preis nieder. Die Herkunft, der Aufwand an Handarbeit und die Mengen sind Kriterien, die den Preis bestimmen.

Wie lange ist Olivenöl haltbar?

Dunkel und bei einer Temperatur zwischen 6° und 16° C aufbewahrt, halten sich native Olivenöle etwa 12 bis 18 Monate. Lichteinfall zerstört das Chlorophyll, das die grüne Farbe des Öls ausmacht, daher sind die meisten Öle in dunkle Flaschen abgefüllt. Achten Sie am besten auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Je frischer das Olivenöl, desto besser schmeckt es. Und das gesunde Vitamin E ist noch optimal vorhanden. Auch angebrochenes Ölivenöl sollte dunkel und fest verschlossen aufbewahrt werden und möglichst schnell aufgebraucht werden.

Zu kühl gelagert, kann Olivenöl ausflocken, was aber kein Fehler ist, sondern ein Zeichen dafür, dass es naturbelassen hergestellt ist. In wärmerer Zimmertemperatur sind die Flocken aber bald wieder verschwunden.

Olivenöl-Tasting: wie läuft das ab?

Bei der Verkostung ist es wiederum ähnlich wie beim Wein. Hier werden der Geschmack, das Aroma, die Fruchtintensität und die Harmonie bewertet. Es gibt internationale Wettbewerbe, die Olivenöle genau ins Visier nehmen. Das Öl wird pur in einen kleinen Becher gefüllt, der sich in der Hand ein wenig erwärmen soll, damit sich die Aromen besser ausdehnen können. Dann nimmt man einen Schluck, so dass sich das Öl im Mund entfalten kann. Am Gaumen kann man Süße, Säure und Bitternoten schmecken. Aber natürlich auch Fehler entdecken: ranzig, muffig, essigartig geht gar nicht!

Prosecco


Im Juli 2009 bestimmte das italienische Landwirtschaftsministerium, dass die Rebsorte Prosecco in Glera umbenannt wird. Gar nicht so willkürlich wie man denkt, denn die alte Rebsorte Prosecco stammte ursprünglich aus der Küstenregion bei Triest und wurde dort immer schon Glera genannt. In erster Linie ging es aber darum, den italienischen Produzenten im traditionellen DOC-Anbaugebiet Herkunft und Erzeugung für ihr Markenerzeugnis Prosecco zu sichern.

Die Bezeichnung Prosecco ist eine geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.). Diese darf nur für Prosecci verwendet werden, deren Trauben innerhalb eines festgelegten Gebiets geerntet und auch dort verarbeitet werden. Dieses Gebiet erstreckt sich auf ca. 5000 Hektar zwischen den Städten Conegliano und Valdobbiadene, entlang der Hügellandschaft der Provinz Treviso. Ein Prosecco besteht aus mindestens 85% Glera-Trauben und wird nur in Glasflaschen (keine blauen) gefüllt. Prosecco in Dosen wird nicht mehr hergestellt.

Die höchste Kategorie der Klassifikation ist Prosecco DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) mit der Herkunft „Conegliano Valdobbiadene“ oder „Colli Asolani“. Prosecco DOCG kann als Stillwein, Frizzante (Perlwein) oder Spumante mit dem Zusatz „Superiore“ (Schaumwein) auf den Markt kommen. Herkünfte, die vorher als IGT (Indicazione Geografica Tipica) klassifiziert wurden, z. B. “Colli Trevigiani“, wurden zur DOC (Denominazione di Origine Controllata) aufgewertet. Die Bezeichnung Prosecco IGT gibt es nicht mehr.

Prosecco wird in der Regel jung getrunken. Besonders beliebt ist er - gut gekühlt – als Aperitif oder Mixpartner diverser Sprizz-Variationen. Es gibt allerdings auch Prosecci, die tolle Begleiter zu Fischgerichten oder Roastbeef sind.

Piwis - Pilzresistente Rebsorten


'Johanniter', 'Solaris', 'Regent', 'Helios', 'Phoenix' sind Rebsorten, die dem Weintrinker immer öfter begegnen. Sie versprechen dem Weinbau eine Zukunft mit weitestgehend reduziertem Pflanzenschutz und ohne Bodenbelastung. Sie wurden als sogenannte PIWIs – pilz- widerstandsfähige Rebsorten - gezüchtet. Denn die beiden bedrohlichsten Krankheiten, die regelmäßigen (nicht chemischen) Pflanzenschutz auch im Bioweinbau nötig machen, sind der Falsche (Peronospora) und der Echte Mehltau (Oidium). Die Aussicht, praktisch ohne Spritzmittel Wein anbauen zu können, ist verlockend.

'Piwi' steht als Abkürzung für pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Darunter versteht man durch Kreuzung (ohne Gentechnik) entstandene robuste, neue Rebsorten. Seit ca. Mitte des 19. Jahrhunderts bereiten der echte und der falsche Mehltau unseren traditionellen Europäerreben Probleme, die in manchen Jahren bis zum Totalausfall führen. Kreuzungen mit den sogenannten Amerikanerreben (wilden Reben) brachten die erhofften Resistenzen. Diese robusten Reben stehen oft Jahrzehnte im Versuchsanbau, bevor sie für den Markt freigegeben werden.

Mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten sind Weinproduzenten der Natur eine Nasenlänge voraus. Aktuell sind PIWIs die beste Möglichkeit, um weitestgehend auf Pflanzenschutzmittel verzichten zu können. Weinbau ohne Chemie, ohne Bodenbelastung und ohne die vielen Traktorfahrten durch die Rebzeilen: ein Traum in greifbarer Nähe. Gut für die Umwelt, den Weinbau, die Winzer und die Verbraucher!

Wer mehr Information zum Thema PIWIs sucht: www.piwi-international.org

Hier gehts zum Wein

Rosé, Rosato und Rosado


Rein technisch gesehen, zählt die Erzeugung eines duftig frischen Roséweins mit zu den anspruchsvollsten Aufgaben eines Winzers. Die feinen Aromen dieser bei allen Geschlechtern und Altersstufen beliebten Weine verzeihen keinen Fehler.

Grundlage für Roséweine sind Rotweintrauben. Diese werden angequetscht, im Fachjargon „gemaischt“ und - damit sich nur wenig Farbe aus der Beerenhaut löst - nur für einen kurzen Zeitraum von maximal zwei Tagen auf der Maische stehen gelassen. Währenddessen lösen sich die Aromen und Farbstoffe aus den Beerenschalen.
Es entstehen - je nach Rebsorte - diese herrlichen lachs- bis erdbeerfarbenen Weine, die mit ihren  Aromen von roten Sommerfrüchten und oftmals auch einer würzigen Komponente einfach jeden begeistern.
Sie sind Klassiker, die uns durch den ganzen Sommer begleiten: Mal leicht und erfrischend, mal  fruchtbetont mit einem Tick Restsüße oder auch mal ganz ernsthaft als feinwürzige, herbe oder cremige Variante.

Rosé – Eleganz aus Frankreich und vom Rest der Welt.

Rosé ist die gängigste Bezeichnung für Weine der beschriebenen Machart. Sie ist, trotz des schmissigen Akzents auf dem é aber keinesfalls nur für Weine aus Frankreich geschützt.
Tolle Rosés findet man beispielsweise schon gleich vor der Tür in Deutschland, aber natürlich auch in anderen Weinbauländern – sogar in Südafrika.
In Frankreich werden häufig die Rebsorten Grenache, Syrah, Pinot Noir, Cabernet Franc sowie seltener Cabernet Sauvignon für die Rosébereitung verwendet, aus Südafrika stammen leckere Pinotage Rosés und in Deutschland sind die Weine quasi fest in der Hand des Spätburgunders.

Rosato nennt sich die italienische Variante der Roséweine, wobei die Italiener bevorzugt die Rebsorten Nero d`Avola, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon verwenden. Und nur das kleine „d“ unterscheidet den Italiener vom Spanier, der seine Rosés Rosado nennt und gerne die Trauben von Monastrell, Garmendia und Tempranillo verwendet.

Hier gehts zum Wein.

Schwefelzusatz


Schwefelzusatz: Lieber mit? Lieber ohne?

Schwefel dient bei der Weinbereitung als Konservierungsmittel. Er entsteht auch von Natur aus in geringen Mengen bei der alkoholischen Gärung. Absolut schwefelfreie Weine gibt es deshalb nicht. Aber Weine ohne Schwefelzusatz. Während oder am Ende der Weinbereitung wird in der Regel in kleinen Dosen schweflige Säure zugesetzt: Sie wirkt antimikrobiell, schützt vor Oxidation und bindet Polyphenole und verhindert so farbliche und geschmackliche Beeinträchtigung sowie die Bildung von Eiweißverbindungen (z. B. Histamin), möglichen Auslösern von allergischen Reaktionen oder Kopfschmerzen. Biowinzer bleiben bei den Schwefelzugaben tendenziell weit unter den gesetzlich erlaubten Höchstmengen und die meisten Menschen vertragen die minimale im Wein enthaltene Dosis ohne Probleme. Schwefel ist ein wichtiges Element des menschlichen Stoffwechsels.

Schwefel – ohne Zusatz? Ja, das geht! Es ist schwierig aber möglich, Wein ohne Schwefelzusatz herzustellen.

umstritten – geduldet – notwendig

Schwefel – Allergieauslöser?

Einige Menschen hadern nach dem Weingenuss gelegentlich mit allergischen Reaktionen oder Kopfschmerzen. Es gibt im Wein einige Inhaltsstoffe, häufig sind das die oben erwähnten biogenen Amine oder der Alkohol selbst, die für diese Reaktionen verantwortlich sein können. Schwefelempfindliche Menschen führen Beschwerden nach dem Weingenuss jedoch meistens zurecht auf den Schwefel zurück. Die diesbezügliche Empfindlichkeitsschwelle ist sehr unterschiedlich.

Schwefel – ganz ohne Zusatz? Geht auch!

Biowinzer blieben generell weit unter den gesetzlichen Höchstmengen der Schwefelgabe. Vorreiter für Weine ohne Schwefelzusatz ist das Fair Trade Weingut Stellar Organics aus Südafrika. Mit vollreifem und absolut sauberem Lesegut (ohne jegliche physikalische Beeinträchtigung) erzeugen sie Weine ohne Schwefelzusatz. Dabei achten sie darauf, von der Vinifikation bis zur Füllung möglichst wenig Luft an die Weine zu lassen und schenken den Tanninen besondere Aufmerksamkeit, denn diese übernehmen die konservierende Wirkung des Schwefels.

Unsere Weine ohne Schwefelzusatz

Vegane Weine


Wann ist ein Wein für vegane Ernährung geeignet

Grundsätzlich basiert die Weinerzeugung auf der Vergärung von Trauben. Wein ist im eigentlichen Sinne also ein pflanzliches Produkt. Beim Ausbau der Weine – auch beim Biowein - werden allerdings Hilfsmittel eingesetzt, die teilweise tierischen Ursprungs sind. Dabei dienen Gelatine, Eiweiß oder auch Hausenblase (ein Fischderivat) als Hilfsmittel, um unerwünschte Fest- oder Trubstoffe zu binden, die im fertigen Wein zu Geschmacksfehlern oder Trübungen führen könnten.

Natürlich gibt es auch Alternativen zu den Hilfsmitteln tierischen Ursprungs.

Viele Winzer greifen auf Bentonit (ein Tonmineral) auf Kieselsol oder Agar-Agar (ein Polysaccharid) zurück, um ihre Weine zu stabilisieren. Leider mangelt es in Deutschland an einer einheitlichen Kennzeichnung für solche veganen Weine. Es bleibt nur die Nachfrage beim Winzer oder Händler ...

Standardmäßig fragen wir unsere Winzer danach ab, ob der Einsatz aller tierischen Erzeugnisse im Vinifiktationsprozess ausgeschlossen werden kann. Die Weine finden Sie in der Rubrik "Vegan" im Internet oder in unserem Katalog mit diesem Logo ausgezeichnet.

Darüber hinaus sind einige unserer Weine zusätzlich auf dem Rückenetikett mit veganen Logos ausgezeichnet. Da die europäische Gesetzgebung aktuell keine Grundlage für die Deklaration veganer Weine hat, beziehen wir uns auf die Definition des britischen Ministeriums Food Standards Agency für Gesundheit und Verbraucherinteressen im Zusammenhang mit Lebensmitteln. Laut dieser schließt die Vinifikation veganer Weine „die Verwendung von Tieren oder tierischen Erzeugnissen, und die Verwendung von Hilfsstoffen, die aus oder mithilfe von Tieren oder tierischen Erzeugnissen (einschließlich Erzeugnisse von lebenden Tieren) hergestellt wurden, aus.“

Weine, die auf dem Rückenetikett ein Veganlogo zeigen, sind nach diesen Standards abgesichert.

Diese speziell ausgezeichneten Weine in unserem Sortiment finden Sie hier.

Verschlusssache


Vorreiter waren die pfiffigen Neuseeländer. Sie haben als Erste gerade ihre Top-Weine mit Schraubverschluss ausgestattet. Auch Schweizer und Österreicher sind uns hier voraus. Kork ist ein schönes nachwachsendes Naturprodukt und der feierliche 'Plopp' beim Öffnen einer Flasche gelingt selbst geübten Sommeliers beim Drehverschluss nicht. Das war’s dann aber auch schon mit den Nachteilen. Ein moderner Drehverschluss ist hygienisch, ästhetisch ansprechend, kostengünstiger als hochwertiger Kork und vor allem sicher. Sicher auch deswegen, weil ein fehlerhafter Weingeschmack damit eindeutig dem Wein zugeordnet werden kann.

Welcher Verschluss eignet sich am besten für lange Lagerung?

Eine Frage, die nicht einfach zu beantworten ist. Denn die Entscheidung für den richtigen Verschluss ist auch abhängig von den Erfahrungswerten, die man mit diesem über Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte machen konnte. Zugegebenermaßen hat der Korken hier den klaren Vorteil der Tradition, denn Korkverschlüsse kannten schon die Griechen.

Wichtig ist, dass Weinqualität und -stil, die angestrebte 'Lebensdauer' des Weins und das gewählte Verschlusssystem kompatibel sind. Hier spielt die Gasdurchlässigkeit des Verschlussmaterials, die den adäquaten Einfluss von Sauerstoff auf den Wein garantieren soll, eine große Rolle. Sorgfalt, Technologie und Know-How im Ausbau verschiedener Weinstile, die Vorlieben der Verbraucher und die Ökonomie der Herstellung bestimmen einen Weinverschluss mit. Viele Weine oder Schaumweine wollen heute frisch und jung getrunken werden. Aber auch für hochwertige Weine, die noch reifen sollen, und bei denen regulierter Sauerstoffaustausch erwünscht ist, gilt der Naturkork mittlerweile nicht mehr ausschließlich als der optimale Verschluss.

Wie steht es mit den Alternativen wie Kronkorken, Glasverschluss?

Wer hinter die Kulissen der Sekt- und Champagnerherstellung geschaut hat, weiß, dass der Stainless Cap oder Kronkorken hier seit Jahrzehnten einen 'perfekten Job' macht. Er schützt weltweit Schaumweine - oft über Jahre - während der 2. Gärungsphase zuverlässig und geschmacksneutral vor Oxidation, ohne dass Kohlensäure entweicht. Erst nach dem Degorgieren (Entfernen des Hefepropfens) tritt der schicke Sektverschluss in Aktion. Also: kein Grund zur Sorge! Lambrusco, Frizzante, Prosecco & Co. sind unter dem Schutz des Kronkorkens sehr gut aufgehoben. Aber auch beim Wein funktioniert stainless, z. B. mit dem langen Schraubverschluss 'Stelvin' aus Aluminium. Für den entscheiden sich u. a. immer mehr deutsche Spitzenwinzer, denn die Stärke ihrer Weine ist oft Frische und Frucht, die noch lange vorhalten sollen. Der edle 'Vino-Lok' Glasstopfen wird eher bei hochwertigen Weinen eingesetzt. Das liegt nicht daran, dass er besser wäre als der Schraubverschluss, sondern hier ist oft der Preis ausschlaggebend, denn der Glasstopfen ist je nach Menge oft kostenintensiv.